Ein Coil kommt an – und dann?

Ein Coil kommt an – und dann?

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nun beginnt unser regulärer Prüfmodus. Der Prozess im Wareneingang folgt einem festen Ablauf. Unsere Kollegen vergleichen die Frachtpapiere mit dem Wareneingangsprotokoll des Einkaufes. Wenn alles stimmt, kommt eines der wichtigsten Hilfsmittel im Wareneingang zum Einsatz: Der große Deckenkran mit der Coilzange. Beides geeignet, um Stückgewichte von bis zu 30 t vom LKW zu heben. Nach Öffnen des Daches vom Auflieger steuert unser Kollege die Coilzange mit der Fernbedienung genau über das abzuladende Coil. Hierbei sind Erfahrungswerte und eine ruhige Hand unverzichtbar.

Die Coilzange hebt das Breitband aus der Coilmulde in der Ladefläche und fast 22 t schweben bis zur Waage, um dort die Kontrollverwiegung durchzuführen. Danach geht es direkt ein paar Meter zurück in den Prüfbereich.

Die Verpackung wird entfernt und das Material bekommt eine bereits dafür vergebene Coilnummer, um es damit identifizierbar zu machen. Die vorgesehenen Coildaten werden elektronisch in das Markierungsgerät übertragen. Dieses führt unser Kollege von Hand über die Außen- und Innenwindungen. Dabei wird eine wischfeste Farbmarkierung mit allen relevanten Informationen auf das Material gesprüht. Ab jetzt können wir alle Informationen über diese Coilnummer abrufen.

Mit einer speziellen Prüfpistole wird eine schnelle Röntgenfluoreszenz-Analyse durchgeführt. Diese Verwechslungsprüfung zeigt uns in Sekundenschnelle, ob wir auch das richtige Material erhalten haben. Deutlich einfacher ist es da, mit einem normalen Maßband den Coil-Innen- sowie Außendurchmesser zu ermitteln und in unserem Warenwirtschaftssystem zu erfassen. Der Rechner kann mit diesen Daten eine Gegenprüfung der Liefergewichte durchführen. So können wir bei Erfordernis weitere Ringberechnungen durchführen. Erst längs und dann quer gemessen bekommen wir einen Hinweis auf die tatsächliche Breite des gelieferten Coils. Auch hier gilt: Messen, vergleichen und dann dokumentieren in unserem Warenwirtschaftssystem.

Nach Gutbefund heißt es dann: Alles im grünen Bereich! Dem Weg ins Breitbandlager steht nun nichts mehr im Wege. Unsere Coils können bis zu 8,5 mm dick sein. Dabei ist es wichtig, die prüfenden Kollegen zu schützen. Neben der persönlichen Schutzausstattung, die jeder Mitarbeiter hier im Hause erhält, nutzen wir die werksseitig angebrachten Sicherungsbänder, mit denen die Coils abgebunden sind. Wir lassen diese, wo es möglich ist, am Material, bis es auf die erste Anlage geht.

Trotzdem fehlt uns noch ein wichtiger Wert, der hier geprüft werden muss. Ohne die Materialstärke zu kennen, geht nichts ins Lager. Ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Ermittlung ist dabei unser Ultraschall-Stärkenmessgerät. Wir vermessen die Coils durch Ultraschall und bekommen wichtige Informationen zur tatsächlichen Stärke der geprüften Windungen.

Das passende Video, welches den Verlauf unseres Wareneingangsprozesses zeigt, gibt es bei Facebook und LinkedIn zu sehen!